Nadine und die „Selbstliebe“, oder was auch defintiv gut war…..

Ich finde es mittlerweile mega wichtig sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn ist die Selbstliebe in gesunder Weise nicht vorhanden oder defizitär, werden wir im Leben immer wieder auf Hindernisse stoßen, die Entwicklung bleibt stehen, das Wachstum, der Selbstwert, die Gesundheit und vor allem der Selbstrespekt. Wenn wir ehrlich sind, haben wir unser Leben lang in verschiedenen Bereichen und Lebenssituationen gelernt uns anzupassen, die Norm der gerade bestehenden Situation, der Rolle anzunehmen, leider auch oft ohne Rücksicht darauf, was wir eigentlich wirklich wollen, brauchen und was uns wirklich gut tut. Wer bin ich, was will ich, was brauche ich gerade in diesem Moment. Das soll sich nun ändern, zumindest im meinem Fall, so gut es möglich ist, denn niemand ist perfekt und auch Wachstum läuft nicht immer nach Plan, es benötigt Zeit. Ich bin der Meinung, und das konnte ich nochmal mitnehmen, es ist wichtig gewisse Dinge für sich einmal genauer anzuschauen und zu reflektieren.

Wie ich bereits schrieb, war nicht alles schlecht, ich empfinde auch keine Wut, kein Hass, nein ich empfinde immernoch Liebe und auch ganz viel Dankbarkeit, neben der ganzen Verletzung und Endtäuschung darüber, dass es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir so sehr gewünscht hätte. Ich werde mich immer auch im Guten zurückerinnern. Und ich habe in der ganzen Zeit auch viel mitnehmen können, auch die „Kritik“ schaue ich mir an.

Mehr trauen/ mehr zutrauen:

Ich darf mir mehr zutrauen. Wenn mich etwas neues verunsichert, informiere ich mich im Internet, Freunde, zufällige Gespräche, frage nach etc. Ich informiere mich über das Thema und dann probiere ich Dinge/Aufgaben/ Herausforderungen einfach aus, es gibt einfach keine Grund, warum ich es nicht auch schaffen kann. Meistens klappt es. Ich bin noch nicht so gut darin, denn das „ich kann das nicht“ ist noch zu sehr verankert, jedoch bemerke ich, dass es besser wird. Veränderung braucht Zeit.

Was es macht: es schafft mehr Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, ich erhalte mehr Erfahrung, die Stimmung bessert sich, es tut mir gut.

Natürlich darf ich auch um Hilfe bitten, aber dieses von vorne herein „ich kann das nicht“ möchte ich nicht mehr nutzen. Ich möchte es zumindes zunächst ernsthaft versuchen. Viel zu wenig habe ich es in der Vergangenheit umgesetzt, ich hatte immer und überall meine „Helfer“ und habe mich regelrecht darauf ausgeruht. Ich war zu faul, ängstlich, zu bequem, ich wollte nicht aus dieser Komfortzone. Mir wurde jedoch gezeigt, dass es sich wirklich lohnt und dafür bin ich dankbar, auch wenn es mir noch nicht immer gelingt. Ein gemeinsames Erarbeiten gewisser Themen, finde ich auch richtig schön, das verbindet. (war oft nicht möglich)

Kochen/gesünder Ernähren:

Ich habe in der ganzen Zeit herausgefunden, dass mir, anders als erwartet, das Kochen Freude bereitet. Ich durfte viel lernen, habe mir viele Rezepte aufgeschrieben. Fange gerade auch an so langsam mich selbst zu probieren in neuen Gerichten, wobei ich die Bestehenden noch optimiere für mich. (er war definiv besser). Kochen ist irgendwie für mich eine Kunst geworden, eine tolle Kunst.

Was es macht: Es tut mir tatsächlich gut, es ist gesünder, gut für den eigenen Körper, macht stolz, es ist eine positive gute Beschäftigung und gut für die Seele

Ich habe es zugelassen und mich eingelassen und dafür bin ich dankbar. Aber eins habe ich dennoch in Zukunft für mich klar. Gemeinsam kochen macht mir persönlich mehr Freude, ich habe für mich klar, ich möchte niemals die einzige am Herd sein und ich hoffe für mich, dass ich dies auch in Zukunft offen kommuniziere und mein Bedürfnis äußere. Denn genau das Gemeinsame durfte ich erleben und es war definitiv schöner als alleine.

Erfahrungen

Ich glaubte früher, dass ich meine Erfahrungen, das was ich mag und was ich nicht mag im Leben völlig klar habe, aber auch da durfte ich lernen, dass dies nicht so ist. Ich sage seit dieser Erkenntnis nicht mehr zu allen Dingen, bei denen ich meine es zu kennen, oder zu wissen sofort NEIN. Ich lasse es offen, informiere mich, setze mich zunächst nocheinmal damit auseinander. Denn Dinge ändern sich, zudem gibt es oft Alternativen und Kompromisse. Auch diese wurden mir immer wieder gezeigt. Ich kann erst eine klare Meinung haben, wenn ich es zum einen wirklich probiert habe, oder mich auch mal auf eine Alternative eingelassen habe. Nichts im Leben ist immer gleich, manchmal reichen winzige Veränderungen und schon ist es doch okay.

Was es macht: Es lässt den Horizont erweitern, ich komme aus der Komfortzone raus, mache neue Erfahrungen, es tut mir gut.

Es gelingt mir nicht immer, weil manchmal noch „Angst“ dazwischen steht, aber ich werde besser.

Gespräch/Wissen/Bildung

Mein persönliches Allgemeinwissen entspricht dem meiner Erfahrungen seit 45 Jahren. Schule, Ausbildung, Job, Freizeit, Freunde, Hobbys. Es gibt viele Dinge in einigen Bereichen, die ich kenne und die ich weiss, die ich selbst erlebt, oder gelernt habe und es gibt Bereiche, in denen ich mich nicht oder nie interessiert habe. Darüber weiss ich dann auch nichts und kann nicht „mitreden“ Auch da war ich häufig „faul“, ich kam ja irgendwie klar. Ich war immer so sehr mit meine eigenen Dingen beschäftigt, dass ich mir nie die Zeit dafür genommen habe, ich kannte es nicht, ich glaubte, ich bräuchte es nicht. Auch daran möchte ich arbeiten. Jedoch nicht um jeden Preis. Ich möchte reflektieren wofür. Ist es um besser „mitreden“ zu können, ist es um nicht „dumm“ da zu stehen. Oder ist es, weil es mich wirklich interessiert.  Ich denke es darf ein Stück von allem sein, denn ich denke auch beim „mitreden“ kann es dazu führen, dass man von einem Thema auf das andere kommt und am Ende einen tollen Abend hatte. (habe ich gelernt) Also schadet es in erster Linie nicht. Ich darf jedoch niemals vergessen, dass auch ich meine Stärken habe. Also Ohren und Augen offen halten, interessieren, nachfragen, neugierig bleiben, im Gespräch bleiben. Aber auch dazu stehen, wenn es wirklich nicht „meins“ ist.

Selbstpflege

In einer Beziehung passiert es leider viel zu oft, dass man sich selbst vergisst, ein wenig vernachlässigt. Auch ich habe dies getan. Ich habe es mir vorgenommen es nicht zu tun, aber es ist wieder passiert. Auch das war nicht gut von meiner Seite aus. Um bei der Selbstliebe zu bleiben ist es wichtig sich auch selber weiter zu pflegen. Dazu gehört u.a. neben der gesunden Ernährung z.B. auch regelmäßige Bewegung, Ruhe, genügend Schlaf, für mich auch die Meditation, oder Yoga, Auszeiten, Dinge tun, die MIR gut tun. Aufgrund der Tatsache, dass ich dachte, er gibt mir alles was ich brauche, alles tut mir so gut, habe ich die Ruhe, die Bewegung, und die Mediation mächtig vernachlässigt. Durch den Garten bin ich fast gar nicht mehr laufen gewesen so richtig, Yoga und Meditaion stahlen mir Zeit mit ihm, die auch ich so viel, wie ich konnte mit ihm wollte. Also vernachlässigte ich genau dies. Für mich ist dieser Punkt noch das schwerste in der Umsetzung. Aber es ist so unfassbar wichtig. Bewegung und all das genannte gehörte auch vorher zu meinem Leben, kein Mann der Welt, sollte die Macht haben, dies nicht mehr zu tun. Liebt und respektiert er, dann geht es auch weiter mit den Dingen, die mir gut tun. Er hat es mir nicht verboten, ich war frei, so wie ich es wollte, in diesem Punkt habe ich mir selber immer im Weg gestanden, aufgrund meiner fehlenden Selbstliebe, meines fehlenden Selbstrespektes.

Was es macht: es hält jung, es ist gesund, es erdet, es baut Druck ab, jeder Mensch benötigt Zeit für sich, es tut gut und so vieles mehr.

Ich übe es jetzt schon im alleine sein. Heute haben unabhängig voneinander meine Schwester und meine Schwägerin gefragt, ob ich Zeit hätte, die eine wollte Laufen, die andere wollte vorbei kommen quatschen. Ich sagte ab. Das fiel mir so schwer. Ich hätte Zeit gehabt, aber ich wollte die Zeit für mich nutzen. Ich muss, und vorallem möchte, unbedingt lernen, da wieder mehr auf mich selbst zu achten. Zu schauen auch, was hinter dem steht, dass es mir so schwer fällt dabei zu bleiben. (Verlusstangst?) Denn diese Freiheit hat mir noch nie jemand genommen, dies habe ich immer selbst zu verantworten. Manchmal denke ich, vielleicht wären auch Dinge anders gekommen, wenn ich da mehr bei mir geblieben wäre.

Ich könnte noch Stunden weiter schreiben. Die ganze Geschichte hat unglaublich viel mit mir gemacht. Hier auch nochmal Stichpunktartig wichtige Aspekte der Selbstliebe:

Ich möchte mich nicht mehr mit anderen Vergleichen, ich bin gut so, genau so wie ich bin, ich möchte Wachstum, und Weiterentwicklung, dennoch bin ich gut so wie ich bin. (Obacht, wenn ich selbst immer und immer wieder verglichen werde)

Ich fördere immer wieder positive Gedanken, ich neige dazu vieles eher kritisch zu sehen, da meine Ängste oft im Weg stehen. Zu dem Thema passt das „nicht sofort Nein zu allem sagen“. Aber es gibt auch viele Bereiche, wo ich gelassener bin und andere mitreiße. Zudem schaffe ich mir so oft es möglich ist eine positive Umgebung.

Ich übe mich darin Grenzen zu setzen. Ich schaue mir an, was ich wirklich will und was ich nicht will. Alle o.g. Theman passen dazu. Ich möchte mich diesbezüglich nicht wieder vergessen. Ich tus reflektiert, aber ich tus. Ich habe es viel zu selten getan.

Fehler und negative Erfahrungen sind Möglichkeiten für Wachstum. Ich darf Fehler machen, es ist ok. Ich fokussiere mich auf das Hier und Jetzt.

Ich reflektiere schwierige Muster, ich lerne, ich wachse. Ich lasse Angst und Schmerz zu. Auch mega wichtig, wenn auch oft nicht einfach. Ignorierte Angst und Schmerz, blockieren, es kommt IMMER irgendwann, irgendwo ans Tageslicht, so war es immer und wird immer so sein, die Form dessen, ist nicht schön, im Hier und Jetzt Angst und Schmerz zuzulassen ist heilsam und gut für die Seele, es macht definitiv stärker. Trau dich.

Ich brauche für mich eine gewisse Struktur im Leben. Ich war lange, zu oft, zu struktuiert, ich durfte auch lernen loszulassen. Doch manchmal war es mir zu viel „Loslassen“, bei gleichzeitigen unfassbar vielen Aufgaben/Projekten, die wir hatten, die gewisse Disziplin erforderten, es übereforderte mich, ich bekam keine gute Balance hin, ließ mich zu sehr verleiten, setze Grenzen zu spät, klärte zu spät, zu undeutlich, was ich wirklich brauche, weil es mir nicht klar war und zu spät zum „Reinigen“ des Problems. Dies möchte ich auf jeden Fall anders machen, ich hoffe es gelingt mir und ich kann in meinem jetzigen Alltag üben.

Ich glaube das reicht erst mal, wie ihr seht, es war eine Mischung aus uns beiden, warum es nicht funktioniert hat. Das gefühlt „narzistische“ im Vorblog war unter anderem auch gefördert durch mich und meiner fehlenden Selbstliebe und fehlender Grenzsetzung, dem nicht wissen, was ich wirklich will. Es entschuldigt nicht die Heftigkeit zum Schluss, aber mir ist wichtig klar zu haben, dass nach einem Ende der Beziehung immer 2 Anteil daran haben. Ich habe ALLES zu spät bemerkt und ihn verloren. Ohne wirklich zu wissen, zu spüren, ob es vielleicht funktioniert hätte, hätte ich mich selbst mehr gekannt, mehr geliebt und gewusst was ich will. Ich möchte kein „Schlagwort“ Narzissmuss in die Welt setzen und ihn schlecht machen, dann bin ich nicht besser als er, ich möchte auch mich kritisch beleuchten, sollte jeder tun, vielleicht sind es Anteile, die jeder von uns hat, vielleicht ist es das was er immer in mir gesehen hat, meine fehlende Selbstliebe und ich nicht zugelassen habe. Ich werde es wahrscheinlich niemals herausfinden, denn es ist so viel kaputt und meine Trauer darüber wird noch lange anhalten. Ich kann nur hoffen, dass er irgendwann Gesprächsbereit ist und auch mir wieder zuhört, aber ich glaube ich habe ihn genauso verletzt wie er mich, nur auf unterschiedliche Art und Weise. Ein „gemeinsames“ Sortieren all dieser Themen, in Ruhe und mit Respekt, wäre vielleicht unsere Chance gewesen, ich habe sie nur nicht gesehen, in all dem Stress.

To be continued….

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