Nadine…und die Ü 30 Party…

Kennt ihr das, man war ewig nicht feiern, leider ist man in dieser Zeit auch nicht jünger geworden. Aber das Gehirn meint, es wäre noch 30, da habe ich mich bei meinen “ich geh endlich mal wieder feiern” doch tatsächlich mächtig überschätzt…..

Voller Freude nach der Arbeit brachte ich den Hund weg und fuhr schon recht früh mit meiner Schwester zum Hotel, wollten noch quatschen und ein “bisschen” Sekt trinken. 17 Uhr angekommen, verwandelten wir uns im Bad, als seien wir die nächsten Kandidaten bei Germanys Next Topmodel. Ok, ich gebe zu, meiner jüngeren Schwester ist es definitiv besser gelungen. Aber ich glaube meine Wimpern haben vor Freude gewackelt, als ich sie fast perfekt bekleistert habe. Aus ausgiebigem Schminken, Kleiden, Lachen, Quatschen und schon zur lauten Musik Tanzen, sowie 3 Flaschen Sekt, wurde plötzlich 23 Uhr, bis wir endlich rüber gingen, es waren zum Glück nur 700 Meter, die mir später noch zum Verhängnis wurden. Ich ahnte es schon, dass ich 90 Prozent meiner Energie wahrscheinlich im Hotelzimmer gelassen hatte. Ich glaube mein Bett hat sehr geweint als ich ging, es war sehr hart für mich, es so alleine zu lassen. Ich blieb tapfer mit meinem Farbkasten im Gesicht (irgendwie müssen ja Fältchen entfernt werden) und meine hohen Absatzstiefeln.

Es ging los, sehr voll, viele Menschen, laut aber geil….wir tranken zum Start noch 2 Tequila und tanzten eine ganze Weile. Irgendwann wollte ich mich etwas Abseilen von den anderen, lief durch die Gegend und schaute mir die anderen Diskotheken auf der Party an. Ich ahnte nicht, dass die Wege so weit waren, der Schmerz begann, ich ignorierte zunächst. Als ich dann noch alte Bekannte traf, wurde ich spontan zum Disco Fox Tanzen aufgefordert, meine Füße machten noch schmerzlich mit. Die Stiefel fühlten sich nach und nach an, wie mittelalterliche Foltergeräte, ich ignorierte weiter, hauptsache Tanzen. Den roten Teppich der Männer für meine pure Anwesenheit, hatte ich auch noch nicht ausgerollt bekommen, ich habe keine Ahnung wofür ich mir so Mühe gegeben hatte. Naja, zurück bei meiner Truppe, es war bereits 2 Uhr, ich blieb tapfer, aber ich denke in dieser Zeit ist mein Bett in eine tiefe Depression vor Sehnsucht gefallen, ich hörte es immer lauter weinen. Ich musste mir dann noch Körper an Körper, weil es so voll war, Black Musik antun. Das schaffe ich nur mit weiteren Tequilas intus. Danach gab ich auf, es war zu eng, zu voll, nicht meine Musik, ich seilte mich ab. Als sei es für mich bestimmt gewesen, fand ich einen eigenen Sessel auf einer Empore zwischen 3 Diskotheken, dieser gehörte definitiv mir! 2.30 Uhr Energilevel gleich null.

Dann der Abschluss. Als meine Truppe dann ebenfalls entschied, dass es zu voll war, gingen wir endlich raus. Schade, dass mich keiner getragen hat und wir leider noch an der Kasse stehen mussten. Ich glaube ich besaß zu diesem Zeitpunkt keine Füße mehr. 700 Meter bis zum Hotel, für mich und meine zur Amputation freigegebenen Füße, definitiv zu viel! Ein Taxi musste ran. Selbstverständlich weigerten sich 3 Fahrer bei 700 Metern, da nützte auch kein Lächeln und kein Ausschnitt, okay das half schon den ganzen Abend nicht, warum sollte es nun Wirkung zeigen. Vielleicht hätte ich meine Schwester fragen lassen sollen. Einer ergab sich und brachte uns zum Hotel, welch ein Segen. Ich war definitiv zu fertig, um diese Situation noch in irgendeiner Weise peinlich zu finden. Schuhe aus, Aufzug hoch, Bett, Licht aus. Fertig, dennoch glücklich.

Wie der nächste Tag verlief, muss ich glaube ich nicht erzählen. Meine Füße erwachten irgendwann wieder, es dauerte ein wenig. Der Hund und ich, ebenfalls fertig von der “Hundesitterparty”, legten uns genüßlich wie ein altes Ehepaar auf die Couch und bewegten uns kein Stück mehr. Großartig, Omma Nadine endlich wieder im sicheren zu Hause.

Fakt ist, bin keine 30 mehr und ich brauche definitiv das nächste Mal eine neue Strategie! Denn auf Feiern und Tanzen komplett verzichten, niemals, so lange ich kann, ist ja eh schon wesentlich seltener geworden, dafür definitiv besonderer. Der Plan: Kein Alkohol, selber fahren, später hin und ggf. vorher ein Nickerchen oder so, und vor allem, flachere Schuhe. Ich habe keine Ahnung, wie ich das früher so oft geschafft habe.

In diesem Sinne auch hier ein Perspektivwechsel von Nöten, bis gespannt…

eure Nadine

 

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