Nadine und der Neuanfang

Hallo ihr lieben da bin ich wieder.

Ich hatte eine Pause eingelegt, da ich sehr viel zu tun hatte, davon mehr in meinem Text. Heute möchte ich einen etwas verfrühten Jahresrückblick starten, denn es ist eine ganze Menge passiert und es gab sehr viele Veränderungen. Folgt mir und meinen Gedanken, wie ihr mögt.Ich kann gar nicht genau benennen wie alles angefangen hat. Aber immer wenn ich darüber nachdenke, muss ich sagen, dass eine gute Bekannte mich dieses Jahr auf viele Wege geschickt hat. Sie entstanden unbewusst, aber die Gespräche haben jedesmal irgendwie nachgewirkt. Hauptsächlich ging es immer wieder darum, dass ich wieder wohlwollender mit mir selbst und meinen Gefühlen und meinem Leben umgehen soll/darf/wurde ermuntert/eingeladen…

Auch wenn ich in dem Bereich der Psychiatrie arbeite, ist es für mich selber etwas ganz anderes, als wenn ich es meinen Patienten erzähle. Ich lebe viel von dem was ich meinen Patienten erzähle, ich glaube sonst könnte ich den Job auch nicht so leidenschaftlich ausführen, aber auch ich bin nur ein Mensch und habe eine Vergangenheit, Erfahrungen, Erlebnisse, Schmerzen und vor allem Gefühle.

Es begann alles irgendwie  Anfang des Jahres, wo ich anfing, mich vom Hundesport zu lösen. Ich liebe den Hundesport, aber ich merkte immer mehr, dass der Verein und wir nicht zusammenpassen. Ich spürte Unzufriedenheit, immer weniger Lust dort hinzugehen, wurde immer ärgerlicher. Das was da ablief, passte nicht in meine Moralvorstellungen. Nun hatte ich aber ein Problem, dort gibt es Menschen, die ich sehr mag, die mich mögen. Soll ich mich nun anpassen, um meine “Freunde” dort nicht zu verletzen, oder höre ich auf mich und mein Gefühl und beende das ganze und gehe. Ich habe mich für das Gehen entschieden. Es tat sehr weh, ich weinte viel, aber als der Schmerz vorüber war, fühlte ich mich erleichtert und auch freier. Ich tat, was gut für mich und meine Seele ist und das fühlte sich gut an. Dies brachte alles weitere ins Rollen.

Wie in meinem Blog beschrieben, beschäftige ich mich schon lange mit dem Thema Stress und Burn Out, Selbstfürsorge, Gelassenheit etc. Dies führte dazu, dass ich mich auch mit dem Buddhismus mehr beschäftigte. Ich bin immer noch mittendrin, ich verstehe auch noch nicht alles und fühle noch nicht alles, aber dazu später mehr. Der Buddhismus ist eine Richtung, die mir sehr zusagt. Sie gibt kein “MUSS” vor, sie bietet viele Möglichkeiten, sie ist gut für einen und zu einem, sie gibt innere Ruhe, sie gibt einen Weg zu dir selbst, der sehr auch der Realität und dem Alltag angepasst zu verstehen ist und das gefällt mir sehr.

Also begann ich zu meditieren. Ich übe noch, aber wichtig ist, dass ich es tue und das sehr regelmässig. Ich stütze und beruhige mich mit den Büchern über den Buddhismus, ich versuche Kleinigkeiten schon in den Alltag zu integrieren. Ich kann es jedem sehr empfehlen, und ich hätte niemals geglaubt ,dass ich mich ein wenig der Spiritualität zu wende. Ich fand die Menschen die das tun immer komisch. Mir wird erst jetzt bewusst, dass ich es so handhaben darf, wie es für mich stimmig ist.

Ich stelle dabei aber auch fest, wie festgefahren ich bin und wie schwer mir diese Veränderung fällt. (Rauchen aufgeben, oh no, gesünder, bewusster ernähren, wie anstrengend, die Augen für neues öffnen , Dinge zulassen, das alte ist doch so vertraut) Aber ich setze mich nicht unter Druck. In kleinen Schritten versuche ich weiter mich damit auseinanderzusetzen. Finde ich mehr zu mir selbst, ja das tue ich definitiv, wenn auch für andere noch kaum merklich. Was auch immer das bedeutet, das finde ich noch heraus. (Sobald mir ein Heiligenschein wächst gebe ich sofort Bescheid, versprochen 😉)

Zudem ganzen habe ich dieses Jahr eine mir sehr wichtige Freundin verloren. Ich kann mir bis heute nicht erklären warum. Zum Teil verstehe ich es, aber zum Teil auch nicht. Dieser Verlust hat sehr weh getan und tut mir heute noch sehr leid. Eine Veränderung, die mir aber zeigte, dass ich wirklich viel zu wenig Kontakte habe, zu wenige wirkliche Freunde und Menschen, mit denen ich rede über alles was einem so einfällt. Diese Tatsache hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ich hatte den Bezug dazu irgendwie verloren. Einen weiteren Grund gab es, diesen möchte ich hier aus Respekt nicht benennen. Fakt ist aber, dass mein Selbstbewusstsein seit einer ganzen Weile sehr schwach geworden ist, ich fühle mich unwohl in Kontakten, ich bin unsicher und manchmal schütze ich mich durch freche Sprüche, Oberflächlichkeit und eher eine ausstrahlende Kühle. Diese Erkenntnis war sehr schmerzhaft und ich bin dabei, daran zu arbeiten. (Wie auch immer mir das gelingen wird)

Die schmerzhafteste und wirklich schwierigste Entscheidung und Veränderung war, dass ich mich von meinem Freund getrennt habe und ausgezogen bin. Auch hier nenne ich aus Respekt zu ihm keine Gründe, zudem ist es zu privat.

Einen Menschen zu verlassen trotz Liebe und Zuneigung ist das schwerste auf der Welt, finde ich im Moment. Aber auch hier musste ich mich immer wieder daran erinnern: “sei gut zu dir”, “du darfst das” “ja es tut weh, aber es tut dir nicht mehr gut”. Es war eine Entscheidung für mich und auch für meinen Freund (auch hier, ein klares Nein zu näherem). Eine ganze Weile habe ich mich mit dem Gedanken auseinandergesetzt.

Die Zeit der Planung, die Zeit des Umzuges, des Schmerzes, war wirklich unglaublich kräftezehrend. Permanente Überforderungsgefühle, das Gefühl alleine zu sein, ganz viele Ängste und Unsicherheiten kamen auf. Aber ich zog es durch. Ich befand mich im Autopilot. Meine Konzentration lies mehr und mehr nach, ich schlief schlecht, ich hatte Schmerzen überall. Aber eins war mir klar: Es wird irgendwann besser. Ich schaffe das. Da muss ich jetzt durch. Gute Nachbarn musste ich verlassen, ich hatte mich ein wenig heimisch gefühlt in der alten Gegend.  Hier angekommen, merkte ich recht schnell, dass ich mich sehr wohl in der Wohnung und der Umgebung fühlte. Ein Wald und ein See direkt vor der Tür. Seit dem Einzug mehrere Stunden Spaziergänge, viel frische Luft. Das half mir ein wenig zur Ruhe zu kommen. Darüber freute ich mich am meisten und half mir auch mehr zu denken, “Nadine, du hast das richtige getan”.

Nun meditiere ich jeden Tag. Mache Entspannungsübungen, lese sehr viel, gehe viel in der Natur spazieren mit den Hunden, fahre Fahrrad und versuche nach und nach alles zu sortieren und zu ordnen. Ich habe noch immer Angst, ich bin noch immer unsicher, das sind zz die vorherrschenden Gefühle, aber ich versuche mir zu vertrauen und darauf zu vertrauen, dass alles gut wird. Meine Wohnung ist zz mein sicherer Ort, so auch der Wald und der See. Erste Kontakte knüpfe ich auch schon, aber die fühlen sich wirklich komisch an, ungewohnt, neu, “Bin ich richtig”, “verhalte ich mich richtig”, “gerate ich in alte Muster”, alles noch zu viele Gedanken, schwer zu beschreiben und für mich leider noch nicht sortierbar. Wir es weiter geht, weiss ich nicht. Ich versuche schöne Momente zu geniessen und tue die Dinge die ich tue. Der Buddhismus und die vielen Anregungen darin, meine Hunde, meine Familie, und noch eine übriggebliebene gute Freundin helfen mir dabei und dafür bin ich sehr dankbar.

Ob ich zur Ruhe komme weiss ich ebenfalls nicht. Dies ist nicht mein erster Umzug. Dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

Nun wisst ihr, was los war. Drückt mir die Daumen, dass alles gut wird. Natürlich wird auch mein Humor und meine verrückten Geschichten wieder kommen, aber vielleicht werde ich euch auch mitnehmen auf meinem neuen Weg.

Eins kann ich euch sagen, befreit euch von Hobbys, Freunden, Aktivitäten, die euch nicht gut tun. Achtet auf euch, seit gut zu euch selbst.

Bis Bald

Eure Nadine

 

 

 

 

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