10 Wochen ist es nun ungefähr her, dass ich meine Kündigung nach 18 Jahren Betriebszugehörigkeit abgegeben habe. Dass es mir so geht wie es mir geht danach, war mir nicht bewusst! Hier einige Gedanken dazu für euch.
Zunächst genoss ich einen 3 wöchigen Urlaub, davon eine Woche in Holland. Ich konnte ganz normal loslassen, die Luft, die Sonne, die Ruhe und die Gegend genießen. Ich habe viel geschlafen und mich natürlich auch viel bewegt, habe Dinge gemacht, die mir Spaß gemacht haben, ich konnte abschalten.
Natürlich musste ich auch zurück zur Arbeit, wie jedes Jahr. Diesmal war der “Nachurlaubsschock” auch nicht so groß, da ich woanders wohne und die Gegend wie Urlaub ist, was ich sehr genieße. Ein anderes Phänomen trat ein. Durch die Kündigung, hatte ich eine ganz andere Motivation entwickelt. Ich muss leider auch fast behaupten, dass fast keine Motivation mehr vorhanden war. Ich verspürte keine Druck mehr, ich verspürte kein “ich muss” mehr, auch der Sinn zur Arbeit zu gehen, war verschwunden. Ein Gefühl was ich so noch nie erlebt habe, und ich auch so noch nicht kannte. Das einzige was mir noch Freude bereitete war, meine Kollegen, die ich sehr, sehr mag, wieder zu sehen. Ich bin damit konfrontiert mich mit den Fragen auseinanderzusetzen wie: Warum setze ich mich selbst so unter Druck? Ich bin seit 18 Jahren beschäftigt, es muss viel passieren, dass ich gekündigt werde, was bremst mich nicht immer so zu sein wie jetzt. Ich rede offener, ich äußere mehr meine Meinung, bin direkter, mutiger. Kollegen lachen schon (liebevoll) über mich, weil sie mich so gar nicht kennen. Eine Antwort darauf habe ich leider noch nicht gefunden.
Zu dem bin ich zur Zeit in der Situation, dass ich “nur” noch meinen Job tun kann, mehr nicht. Ich kann mich an keinen Projekten mehr beteiligen, ich “bekomme” nichts mehr, denn ich habe ja gekündigt, ich “nutze” dem Haus nichts mehr. Ein halbes Jahr ohne konkrete Ziele, ohne was konkretes tun zu können, außer der ganz normale Job, den ich jeden Tag vollziehe. Ein sehr befremdliches Gefühl. Willkommen im Abschiedsprozess, ich muss nun nach und nach LOSLASSEN. Nebenbei wurde mir nach der Kündigung auch nochmal deutlich bewusst, was alles schön war/ist. Ich habe soooo unfassbar viele schöne Erinnerungen an mein Berufsleben in diesem Job. So viele lustige, emotionale, manchmal auch schwierige Momente. Das Miteinander, die Feiern, das Zusammensein, all die Projekte und so vieles mehr. Dinge, die ich ebenfalls loslassen muss, aber immer im Herzen behalte.
Des Weiteren kommen auch Ängste hoch. “Schaffe ich das “Neue”?”, “Wie wird es, “dort:” “Habe ich die richtige Entscheidung getroffen?” uvm. Kollegen reden auf mich ein, “Naja, wer weiß, ob es woanders besser ist.”. “Vielleicht, hätte es in Zukunft doch noch Möglichkeiten für dich gegeben.” “Du hast es doch gut hier.”, “Hier kennst du dich aus.”, Dein Job hier ist doch so sicher”.All diese Verunsicherungen in meine Richtung. ABER ich habe die Entscheidung ganz bewusst für mich getroffen. Ich bin noch jung, ich habe die Möglichkeit dazu und ich brauchte diese Veränderung ganz dringend! Und vor allem fühle ich mich gut damit und freue mich auf das was kommt. Dennoch kam bei mir die Frage auf, warum sagen die Menschen das zu mir? Ist es Sorge, ist es Traurigkeit, Neid? Auch dazu habe ich noch keine Antwort gefunden.
Im Moment passiert gefühlt irgendwie nichts mehr, aber doch irgendwie ganz viel. Eine schwierige Zeit. “Andere in meinem Job” die auch gekündigt haben, geht es ähnlich wie mir, und als ich das hörte, war es ein beruhigender Gedanke. Da ich kürzlich keinerlei innere Motivation mehr gefunden habe, habe ich mich kurzzeitig krank gemeldet. Ich brauchte das für mich. Ich musste mich sortieren, schauen, wie ich die letzten Monate noch schaffe, ohne mich selbst zu schädigen. Es geht wieder besser. Sogar meinen Patienten war aufgefallen, dass ich ruhiger geworden bin, sie wollten die “alte” wieder zurück. Es fällt mir wirklich schwer, aber es geht besser und ich versuche aus den letzten Monaten das beste zu machen und es wird mir sicherlich auch gelingen.
Eins ist klar, ich freue mich wahnsinnig auf meine neue Herausforderung im Januar und kann einfach nur hoffen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Drückt mir die Daumen und vielleicht habt ihr ja auch mal Lust zu schreiben, wie es euch in der “Kündigungsfrist” ergangen ist, wenn ihr das mal erlebt habt.
Bis bald
eure Nadine
Du gehst schon deinen Weg…..lass dich nicht durch solche Kommentare, die wirklich Fehl am Platz sind, wie ein Pinguin in der Wüste, verunsichern. Die Leute, die das sagen, hätten nie den Mut, nach 18 Jahren, nochmal einen neuen Weg zu gehen und ihr Leben neu zu gestalten.
Ich wünsche Dir einen schönen, abenteuerlichen und erfolgreichen Neuanfang!
Lebe dein Leben kreativ😁
Liebe Grüße
Danke 😃
auch ich wünsche Ihnen einen tollen Neustart..diese Sätze kenne ich nur zu gut.. „wer weiss ob es woanders besser ist“. Kann nur von Menschen kommen die zu bequem sind den „sicheren“ Weg zu verlassen. Dabei passiert Magie doch ausserhalb der Komfortzone. Nicht beirren lassen, die Neider lauern überall.
Sie sind fantastisch und gehen Ihren Weg. Alles Liebe😘
Danke 😃