Guten Morgen liebe Welt.
Ich bin an der Reihe euch Teil 2 zum Thema zu präsentieren. Seit Zwei Tagen überlege ich, wie ich diesen Text formulieren kann, ohne zu lang zu werden, es gibt ja so viel dazu zu schreiben. Hätte mir mal einer sagen können, dass Blog schreiben gar nicht so einfach ist. Man man man…..Meine Überlegung reicht seit 2 Tagen nicht über einen einzigen Satz hinaus, den ich unbedingt mit rein bringen möchte. Und bevor ich noch weiter nur “Denke” schreibe ich wieder einfach spontan los. Im ersten Teil habe ich ja beschrieben, wie schnell das gehen kann immer wieder in den gleichen Kreislauf von Stress und Burnout Fallen zu geraten. Ihr müsst nicht glauben, nur weil ich das hier schreibe, bin ich Meister in “drum herum balancieren”, ne ne ne, auf keinen Fall, denn auch ich bin nur ein Mensch und vor allem, bin ich nur ein Mensch aus dem ganz normalen Alltag der uns alle betrifft. Auch ich habe Gefühle, auch ich habe Aufgaben und Verpflichtungen, und auch ich habe Ängste. (Mehr Geld hätte ich gerne, aber ich hörte, das auch das nicht wirklich vor Burnout schützt und auch nicht vor Unzufriedenheit. Schade eigentlich).
Ich versuche aber jeden Tag einen Ausgleich zu schaffen. Hm, denkt ihr Ausgleich, was soll das sein, oder wie soll ich das noch schaffen? Keine Zeit dafür? Na dann, herzlichen Glückwunsch, ab zurück in den Kreislauf!
Mir war das zu anstrengend!
Ich musste was tun!
Ich hatte vor ein paar Jahren eine stressige Zeit. Umzug, Trennung, Krankheit uvm. Irgendwann merkte ich, dass meine herzliche, freundliche Art sich veränderte. Ich wurde ruppiger, gab immer mehr den “anderen” die Schuld an etwas, konnte schlechter schlafen, wurde immer unzufriedener und hatte keine Lust auf irgendetwas. Als dann noch mein Hund damals eingeschläfert werden musste, war es vorbei. Ich habe mich nicht mehr wiedererkannt und meine “Angst” wurde so groß, dass ich da raus musste. (ich bin ein Typ, ich kann mich nicht komplett “fallen lassen”, zu dem arbeite ich in der Psychiatrie, ich weiß eigentlich wie es geht) Ich meldete mich lange krank, musste mich sortieren und beantragte eine Kur. (sogar dazu kann ich eine gute Geschichte erzählen, Nadine und die Kur, das war ne Zeit).
Die “Auszeit” machte mir nochmal deutlich, dass auch ICH Grenzen habe und auch ICH ein Recht darauf habe, diese zu wahren. Also änderte ich meine Abläufe.
- Mein Job war wie immer, daran was zu verändern, war schwierig, aber ich sagte öfter “Nein!!” zu den Kollegen, die Reaktion darauf war schmerzhaft aber es lohnte sich, denn der Stresspegel liess nach.
Zu dem, bin ich öfter zum Arbeiten in ruhigere Räume gegangen und ich versuche meine Pausen 30 Min, sinnvoll zu nutzen!
- Spaziergang
- Lesen
- sich Unterhalten
- Lachen
- auf eine andere Station gehen
- Telefonieren
- schreiben
- kurz hinlegen
- uvm.
Und ich versuchte mehr zu spüren, wie dankbar meine Patienten sind, und wieviel sie auch einem zurück geben und wie viel ich auch bei allem Leid mit ihnen lachen kann. Und dass ich in meinem Job so viele Möglichkeiten habe auch was anderes zu machen, als den ganzen Alltagskram.
Heißt, ich holte all die Vorzüge meines Jobs in den Vordergrund und betrachtete mehr diese, als die Nachteile.
Zu Hause versuchte ich gelerntes aus der Kur umzusetzen, dass dies nur bedingt klappte, weil der Alltag einzog, war fast klar. ABER ich wollte das nicht, also musste ich für mich überprüfen was geht, was geht nicht und wer bin ich, was passt zu mir?
Ich bin ein vielfältiger Typ, ich kann nicht 2 oder 3 Sachen über Jahre immer regelmäßig tun. 1 mal in der Woche fest das, 2 Mal in der Woche fest die usw.
Heut habe ich Lust auf Sport, dann habe ich ein paar Wochen Lust zu Nähen, dann habe ich wieder ein paar Wochen Lust auf Malen, dann wieder ein paar Wochen Lust feiern zu gehen oder Freunde zu treffen, dann wieder Lesen und Ruhe, Fernsehen, dann habe ich Lust ganz viel auf den Hundeplatz zu gehen, dann wieder nicht usw usw. Ich guckte Tag für Tag neu, was möchte ich heute?
und das half mir!
Leider auch dies zum Leidwesen meiner Umwelt.
Es gibt Leute, die kommen damit zurecht und es gibt andere Leute, die kommen damit nicht zurecht. Ich musste lernen, dies auszuhalten, denn das Ergebnis war definitiv: MEHR ZUFRIEDENHEIT. (Übrigens Tipp: Wenn man Leuten von vorneherein sagt, dass man sich nicht fest auf was einlassen kann, da es sein kann, dass ich nächste Woche keine Lust darauf habe, das hilft.) Und ich habe gelernt, ICH DARF SO SEIN WIE ICH BIN. Und mal ganz realistisch betrachtet: Ist es wirklich möglich in einem Vollzeitjob, der viel Energie raubt, plus Nebenjob noch zusätzlich “ALLE” Freizeitverpflichtungen immer unter einen Hut zu bringen. Das kann doch nur zum Stress werden. Deshalb:
Worauf habe ich heute Lust??????
Ganz wichtige Frage und dies umsetzen. Natürlich gibt es Ausnahmen keine Frage, dann aber bitte wieder den Ausgleich schaffen!
Es gelingt glaubt es mir.
- Entspannung integrieren: ein Thema, was ich nicht so gerne hab. Ich bin eher die aktive, also wie umgesetzt? Wieder mit “die Dinge bewusst tun”.
- Lesen entspannt mich
- einen Blog schreiben entspannt mich
- das Gefühl im Wald zu sein, an der frischen Luft entspannt mich
- mit den Hunden zu kuscheln entspannt mich
- Baden
- Beautyprogram
- Lachen entspannt mich
- auch Fernsehen aber in Maßen
- Joggen entspannt mich
- das Nickerchen am Wochenende und das Ausschlafen können und ZEIT zu haben entspannt mich
Alles Dinge die zum normalen Alltag gehören, es zu tun ist wichtig und es bewusst zu tun und zu spüren, dass es innerlich ruhiger wird ist wichtig. Alles besser als der “Kreislauf des Stresses”.
Natürlich gibt es auch richtige Entspannungsverfahren wie PMR, Mediation, Yoga, autogenes Training. Eins von denen täglich angewendet trägt zu mehr Zufriedenheit definitiv bei, da stehe ich auch hinter, aus Erfahrung. Aber wie oben benannt, bin ich nicht der Typ für diese speziellen Entspannungsverfahren, deshalb war es wichtig etwas eigenes für mich zu finden. (die einzige PMR die ich gut finde ist, wenn ich ungeniert auf der Couch pupsen darf, ansonsten kann man mich mit PMR jagen (i am sorry 🙂 )
Diese drei Oberpunkte müssen als Inspiration erst mal reichen. (sonst quatsche ich wieder zu viel) Diese Eingehalten, sorgen für mehr Ausgeglichenheit im Alltag und ich spreche damit nur Menschen an, die noch nicht in einer tiefen Depression stecken, da ist professionelle Hilfe wichtig, ich spreche erst mal nur aus eigenen Erfahrung und die Menschen an, die ein klein wenig der Stressfalle entkommen möchten.
Ich hoffe ich konnte euch inspirieren.
Möchtet ihr ab und zu noch mehr zu dem Thema lesen, schreibt es mit in den Kommentar. Ich versuche auch an der Realität zu bleiben und einfach nur mit eigenen Worten zu inspirieren. Wenn ihr das möchtet!
Bis bald Welt eure Nadine
Liebe Nadine,
Klasse Artikel, Eingängig und leicht zu lesen. Hat mir gefallen und ich empfehle ihn weiter.
Schreibe mehr.
Liebe Grüße
Christian