Kennt ihr das……man spürt Emotionen, oder merkt Dinge, oder Einsichten und man kann diese irgenwdwie nicht so richtig greifen? Sie ploppen immer wieder auf und verschwinden dann wieder, mega anstrengend. Das evtl. Gute entstandene dann irgendwie zu integrieren und zu halten, weil es sich genau jetzt einfach nur gut anfühlt. Sorry, wie gesagt schwer zu greifen……es wird etwas kompliziert….
Unzählige Gedanken habe ich mir in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Über all die Dinge, die in der letzten Zeit passiert sind und die Gedanken, wie ich es in Zukunft anders machen könnte. Genau dieses „Denken“ habe ich so oft, dennoch gerate ich immer wieder in Situationen und setze die gleichen, eigentlich schädlichen, Muster um. Also musste ich mal tiefer schauen…..
Ich stellte fest, dass ich immer wieder zu den Themen „Gefühle zulassen, annehmen und weiter ziehen lassen“ gelange. Wahrscheinlich für mich das schwierigste Thema.
Oft frage ich mich, wer bin ich, was brauche ich und was ist überhaupt mit diesen Fragen wirklich gemeint? Ich z.B., bin ein Mensch, die aufgrund ihrer Vergangenheit immer wieder Annerkennung benötigt, ich möchte gemocht werden, benötige oft Schutz, obwohl es nicht so wirkt. Immer wieder versuche ich mich, immer und überall, anzupassen und verliere mich jedesmal selbst dabei. Ich befürchte mein Gegenüber könnte mich nicht mehr „gut“ finden, könnte dann gehen, ich befürchte dass ein Konflikt entsteht. Genau mit diesen Konflikten bin ich immer wieder überfordert. Eine Überforderung, weil ich nicht zu mir selbst stehe, und deshalb wegrenne, einknicke, zu häufig ja sage. Leider viel zu oft passiert. Permanet damit beschäftig mein „ICH“ zu kritisieren, meine eigenen Überzeugungen, meine eigenen Erfahrung, (und davon haben ich wirklich mittlerweile reichlich). Ich nehme so oft Dinge/Situationen/Meinungen an, die ich gar nicht möchte.
Und genau dies hätte ich schon viel, viel eher nicht mehr tun dürfen. Was würde es auslösen? Mal ganz ehrlich…..ich tue mir selbst einfach mal gut. Ich merke viel eher, wenn etwas nicht passt, ich kann viel eher Hindernisse lösen, Kompromisse finden, drüber reden, austauschen, es klärt soviel, bringt Klarheit und auch die KLARHEIT ist mir in meinem Leben so wichtig, wieso nehme ich sie mir so selten. Oft fehlen mir die Argumente, weil ich zu wenig zu mir selbst stehe. Ich habs halt nie gelernt. Ich hatte nie klar, was ICH wirklich möchte und was nicht.
Langfristig sinkt durch die fehlende Klarheit in Freundschaft, Familie und auch in der Partnerschaft der Respekt! Meine Erfahrung.
Nicht zu sich zu stehen, zu äußern, was man möchte, was nicht, nicht nein zu sagen, löst auch Kettenreaktionen aus, ist euch das schon mal aufgefallen? Wirklich interessant.
Klarheit schafft nun mal Klarheit.
Ein Veto, eine Endtäuschung, ein Unzufrieden sein mit der Reaktion, welches in der Äußerung seiner eigenen Klarheit vielleicht entsteht, löst im ersten Moment auch Schmerz aus. (er/sie mag mich jetzt nicht meher/ Er/sie verlässt mich jetzt…) Und nun kommt der Knackpunkt und das Problem: genau DIESEN Schmerz meiden wir, immer und immer wieder! Ich habs definitiv getan.
Es tut weh und hört gefühlt nie wieder auf. Diesen Schmerz erleben wir überall, auf der Straße, beim Sport, Familie, Freundschaften überall, der Schmerz ist IMMER der gleiche. Ist wirklich so! Ich habe für mich ganz klar entscheiden diesen Schmerz anzunehmen und nach einer Weile wieder loszulassen. Habe ich ein paar mal nun geübt und es funktoniert, so unfassbar erleichternd.
Fakt ist einfach: Kein Mensch der Welt ist es wert sich selbst zu vergessen oder zu vernachlässigen und sich selbst schlecht zu behandeln. Jeder Mensch ist ein Mensch mit seinen eigenen Erfahrungen, seinem eigenen Leben, seinen eigenen Überzeugungen, seinem eigenen Geschmack, und ja auch mit seinen eigenen Schatten des Lebnes. Ich mag Menschen und ich mag Menschen manchmal auch nicht. Das ist völlig okay und genau das darf mein Gegenüber auch. Jede Reaktion, jede Überzeugung die evtl. auch einen Verlust mit sich zieht, hat NICHTS mir mir zu tun. Wenn jmd sich nicht meldet, mich nicht mehr möchte, Kontakt abbricht oder was auch immer, es ist wirklich OKAY. Der/Die jenige, oder das, was ich in diesem Moment haben oder erreichen möchte, ist genau in diesem Moment „einfach nicht für mich bestimmt“. Und auch das ist OKAY. Der Schmerz dazu kommt….und er geht auch wieder….. Und genau das durfte ich immer wieder feststellen. Und dafür bin ich so dankbar.
Sich selbst dafür aber permanent zu verbiegen, um zu gefallen, nur um den Schmerz, der sowieso wieder verschwindet, nicht zu spüren, ist wirllich keinerlei Selbstliebe und darum geht es nun mal. Natürlich sind Kompromisse möglich, aber wenn nicht, auch okay. Schmerz ist Schmerz und er darf sein (im wahrsten Wortsinne) , er geht auch wieder, ich möchte darauf vertrauen.
Stelle fest, was du willst, wer du bist!
Werde dir selbst bewusst. Ich vertraue darauf, dass ich das „erhalte“ (schönes Wort) was für mich bestimmt ist. Erhalten im Sinne von „Bekommen“ und auch im Sinne von “Behalten”! Sich im Schmerz daran erinnern…Wofür bin mich dankbar? Toller Job, tolle Wohnung, toller Hund, tolle Familie, genug Nahrung, Wärme, ich habe das Vergnügen das Leben genießen zu dürfen, das ist so wertvoll und so vieles mehr.
Meine Erfahrung ist, Meine Stärke und Mein Fleiß, Mein immer wieder durch die Angst und den Schmerz zu gehen, haben mich dahin gebracht, wo ich heute bin und dafür bin ich so dankbar. Ich kann mein Leben so gestalten, wie ich es möchte, wie MIR es gut tut.
Kein Mensch auf der Welt ist es wert all das in Frage zu stellen. Ich vertraue darauf, dass alles im Leben für irgendetwas gut ist, so war es immer. Ich bin okay, so wie ich bin, so auch mein „Gegenüber“. Der/Die Richtige, die richtige Situation wird schon kommen. Ich kann und möchte nichts mehr erzwingen. Es gelingt mir nicht jeden Tag, aber das ist okay. Ich wachse nach und nach und falle auch wieder, stehe wieder auf, bin dankbar für alle Erfahrungen und finde es zum Glück weiterhin total spannend, was alles noch so kommen könnte. Denn Schmerz hatte ich in der letzten Zeit definitiv jede Menge, das ist Fakt. Aber ich lebe wieder. Ich werde mit vielen Dingen nach und nach versöhnlicher. Ich bin dankbar, es viellecht beim nächsten Mal besser machen zu können. Für irgendetwas musste die ganze Zeit ja gut sein, wie spannend, es irgenwann erfahren zu dürfen.
Schmerz, Wut Trauer, Verletzung, Endtäuschung lösen noch immer heftige Impulse und Reaktionen in mir aus, ich lerne jedoch mehr und mehr nicht mehr zu kämpfen, für etwas was sowieso nicht für mich bestimmt war. Diesr Kampf ist mir einfach zu anstrengend geworden!! Und führt nur zu Kettenreaktione, die ich gar nicht mehr möchte, das ist defintiv auch FAKT!
Atmen, inne halten, reflektieren……das macht so frei, großartig.
In diesem Sinne: Keine Angst vor dem Schmerz!!
Eure Nadine