Definition:
auf gegenseitiger Zuneigung
beruhendes Verhältnis
von Menschen zueinander.
Klingt erstmal ziemlich trocken, wenn man sich nur die Definition dazu durchliest. Aber bedeutet “Freundschaft” nicht viel mehr? Hat “Freundschaft” nicht noch wesentlich mehr, ganz sensible Aspekte? Wie wichtig ist “Freundschaft”? Was macht Verletzung in “Freundschaften” mit uns.Und so viel mehr Facetten, die ich noch aufschreiben könnte……
Ich denke das Thema kann Abende und vielleicht sogar Bücher füllen, ich möchte meine Gedanken, meine Erfahrungen bzgl. Freundschaft aber nur mit einigen kleinen Gedanken mit euch teilen.
Kennt ihr das? Als Kind hat man eine richtig gute Freundin, manchmal hält diese Freundschaft noch Jahre lang oder man verliert sich in der weiterführenden Schule oder anders wo. In der weiterführenden Schule hat man dann aber recht schnell wieder neue Kontakte und Freundschaften geknüpft, die über Jahre wachsen und halten.
Manche haben Glück und diese Jugendfreundschaften halten ein Leben lang, manche hingegen entwickeln sich in ihrem Leben so auseinander, dass man sich einfach verliert.
Durch Familie oder Partnerschaft entstehen beim älter und erwachsen werden erneut Freundschaften, oder weil man nicht aufgepasst hat, verlieren sich Freundschaften, oder man selbst zieht weit weg.
Alles grundsätzlich mögliche, völlig normale Verläufe.
Dann kann es vielleicht passieren, dass du irgendwann an einem Punkt angekommen bist, in dem du dich ganz konkret fragst: und nun?
Tja, gewöhnlicherweise hat man sich selbst auch irgendwie verändert, andere Prioritäten, andere Sichtweisen, andere Interessen, vielleicht wird man ruhiger oder auch aktiver, niemand bleibt so wie mit 15, 20 oder 30.
Aber was ist mit dem Schmerz und dem Vertrauen?
Mir ist ähnliches wie oben genannt passiert! Bis vor ca. 1 Jahr dachte ich, ich hätte eine richtig gute Freundin, leider wurde ich eines besseren belehrt. Ich funktionierte nicht so, wie sie es gerne hätte und sie „trennte“ sich von mir. Jegliche Versuche, wieder an sie heran zu kommen, scheiterten. Die Art und Weise, wie sie dies tat, tat sehr weh und war sehr verletzend, bis heute habe ich es nicht verstanden. Aufgrund von „Vorgeschichten“ hätte ich es allerdings ahnen müssen, ich war aber leider zu gutgläubig.
Heute habe ich mir sagen lassen, dass, sich auf jemanden einzulassen, (auf freundschaftlicher Ebene) Schmerzen und auch Enttäuschung verursachen kann. Es gehört einfach dazu!
Eine andere Freundin „trennte“ sich von mir, weil sich unsere Hunde bissen, und ich nicht in dem Moment in Tränen ausgebrochen bin, sondern eher gelassen blieb, da es passieren kann. Danach redete sie kein Wort mehr mit mir. Jegliche Versuche, auf sie zuzugehen, blieben erfolglos.
Ja, „Beziehungen“ können wehtun.
Eine andere Freundin ist nicht ehrlich, da denke ich, ist es meine „Pflicht“, Abstand zu halten, auch im Sinne der Loyalität und auch der Selbstachtung. Ich habe für mich entschieden: Ich möchte nicht in die „Geschichten“ mit hinein gezogen werden. Also halte ich in dem Fall Abstand.
„Beziehungen“ tun weh!
Wieder andere Freundinnen ziehen weit weg, so dass man sich kaum mehr sehen kann, der Kontakt und die „Liebe“ besteht weiter hin, aber ist irgendwie alles nicht in der Nähe und nicht das Selbe.
Auch dies tut weh.
Könnte noch einige andere Beispiele nennen, in denen ich Schmerz und Enttäuschung erlebt habe.
Dennoch bleibt es dabei, dies sind alles Dinge, die passieren können und auch passieren dürfen! Ja, auch, wenn es immer wieder sehr schmerzvoll ist.
Dies gilt es erst mal anzunehmen und zu akzeptieren!
Zu dem:
Steht nirgendwo geschrieben, dass es ein Leben lang halten muss,
Menschen verändern sich,
Menschen agieren oft anders, als man es sich vielleicht gewünscht hat,
Geduldig zu sein ist ein wichtiger Faktor,
Nichts kann erzwungen werden,
Was will ich, was brauche ich, was tut mir gut?
Ich bin nicht auf der Welt, um anderen zu gefallen, das war nicht der Grund meiner Geburt!
Ich bin gut wie ich bin!
Ich darf meine eigenen Entscheidungen treffen und mein Gegenüber auch,
Ich scheitere nie, entweder ich gewinne, oder ich lerne aus der Situation!
Ich habe in den letzten paar Monaten viele Menschen kennengelernt, da ich viel unterwegs war und bin, zu dem bin ich sehr offen für neue Kontakte. Heute (und schon öfter) habe ich mich gefragt, wie entwickeln sich daraus richtige „Freundschaften“ . Gedanken wie „Habe ich es verlernt?“,“ bin ich nicht gut genug, interessant genug?“ „Reiche ich aus“? usw. usw.
aber wieder:
STOP!
Diese Gedanken sind definitiv kontraproduktiv!
Freundschaft entwickelt sich behutsam und langsam, sie benötigt Zeit!
Passt es, passt es nicht. Auch gemeinsame Themen entwickeln sich erst. Es ist ganz normal, wenn man sich im “Taubenzüchterverein” (krasses Beispiel) kennen lernt, sich auch nur über Tauben unterhält. DAS GIBT SICHERHEIT, für beide Parteien.
Durch Interesse an dem anderen, durch interessiertes Fragen auch außerhalb des Themas, kann ich behutsam feststellen, ob es weitere Gemeinsamkeiten, oder auch gemeinsame Interessen gibt, und ob man sich auf einer Wellenlänge befindet oder nicht.
Zudem, finde ich, ist auch wichtig bei SICH zu bleiben, wie fühle ich mich? Gebe ich mich in diesem Kontakt wieder zu sehr selbst auf? Wie reagiert mein Gegenüber auf meine persönlichen Grenzen, oder Bitten, wenn mir was zu viel wird, oder wenn ich etwas nicht möchte! Ist mein Gegenüber in der Lage, genauso ehrlich zu mir zu sein, wie ich es zu ihm bin?
Und ebenfalls ganz wichtig ist zu bedenken: “Bin ich nicht der “freundschaftliche Typ” meines Gegenübers, ist dies auch in Ordnung, ich kann es nicht erzwingen, mein Gegenüber darf das ganz selber entscheiden! Ich entscheide dies für mich genauso!
Wenn ich meinen Text so lese, muss ich leider auch feststellen, dass ich mir als Kind und Jugendliche NICHT so viele Gedanken darüber gemacht habe. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Jugend.
Es ist auch nicht so, dass ich 24 Std durch die Gegend renne und diese ganzen Gedanken von A bis Z im Kopf durcharbeite. Sie sind in diesem Moment ein Sortieren, der eigene auftretenden Unsicherheiten, ein Reflektieren, ein Verstehen meiner Selbst.
Manchmal ist es wichtig, sich zu reflektieren, sich zu sortieren, um nicht in den Gedankenschleifen haften zu bleiben. Das Sortieren der Gedanken hilft, um Abstand und einen klaren Kopf zu bekommen.
Mir ist auch klar geworden, dass ich mich in meinen vergangenen Freundschaften, egal was passiert ist, nur an das positive erinnern möchte. Und an das, was ich aus dieser Freundschaft lernen konnte. Alles ist für etwas gut, und meine Erfahrungen bringen mich auf meinem Weg weiter!
Also, wird aus Schmerz auch Dankbarkeit!
Danke fürs Lesen
Eure Nadine
Schreibst mir aus der Seele. 👍🏻